YB oder 500 Milliarden Badewannen voller Tränen.

Ich freue mich – für alle meine Freunde, Bekannten und Verwandten, die seit Jahren und Jahrzehnten gelbschwarz mitfühlen, mitleiden und neuerdings auch mitfeiern.

Selbst der Rabe am Aareufer posiert schwarz-gelb. (Foto: Ronny Kummer)
Selbst der Rabe am Aareufer posiert schwarz-gelb. (Foto: Ronny Kummer)

Gemütlich spazierte ich am Samstagabend der Aare entlang und genoss die wunderschöne Aprilsommerstimmung. Um viertel vor neun Uhr startete ich auf der Untertorbrücke die SRF-Play-App und kurz darauf machte Nsame – eineinhalb Kilometer Luftdistanz von mir entfernt – alles klar. Überall im Quartier ertönten Jubelschreie. Ich setzte mich auf das blaue Bänklein vor dem Haus, schaute auf den Fluss hinaus und freute mich von Herzen. In erster Linie für alle jene, deren Herzenswunsch nun endlich in Erfüllung ging – nach 32 Jahren.

 

Wie viel Wasser ist seither wohl die Aare hinuntergeflossen? Rund 110 Kubikmeter pro Sekunde werden in Bern im Jahresschnitt gemessen. In 32 Jahren hätten damit über 500 Milliarden Badewannen platschvoll gefüllt werden können – ohne die darin Badenden wohlverstanden. 500 Milliarden Badewannen! Wie viele YB-Tränen darin wohl Platz gehabt hätten? Tränen, vergossen aus Freude, aber auch aus Enttäuschung. Tränen, weil es bitterkalt war im Stadion oder weil ein Pollensturm wütete oder in letzter Sekunde wieder mal alles veryou… vergeigt wurde. Und dann am vergangenen Samstag endlich Freudentränen, weil das Drehbuch einfach perfekt war. 500 Milliarden Badewannen voller YB-Tränen und anderer Flüssigkeiten liefen über – ein Meer voller Freude.

 

Ich mag es euch von Herzen gönnen, die ihr alle mitgefiebert habt in guten wie in schlechten Zeiten. Ich freue mich für euch, Evelyne, Reto, Jürg, Cla, Barbara, Claudio, Stefan, Colin, Camille, Dänu, Su, Pedro, Phippu, René und viele, viele andere YB-Fans aus meinem näheren und weiteren Umfeld. Und selbst der Rabe vor mir am Aareufer posiert schwarz-gelb und scheint sich zu fragen, wieviel Wasser wohl wieder die Aare hinunterfliessen muss bis zum nächsten grossen YB-Jubel. Beim Abflug krächzt er irgendwas, das sich wie «Chöööööpfinau» anhört...